Übermorgen ist es soweit. Die Alte Dame tanzt mit dem Weißen Ballett. Am Ende muss es einen Sieger geben, der im Konfettiregen den begehrten Pokal der Champions heben darf.
Auf allen Kanälen werden Fußballexperten und Fernsehkommentatoren vor dem Spiel alle möglichen Belanglosigkeiten und unwichtiges Zeugs quasseln. Wir von FIAA wollen das anders machen. Mit einer Hand voll wahrer Fußballgesetze möchten wir die Chancen der Teams ins richtige Licht rücken.
Dabei hat Real Madrid eigentlich schon gewonnen. Sie müssen nur noch Tore schießen. Stünde da nicht der Alte Herr Buffon im Tor der Alten Dame Juventus Turin. Hätte der nicht im bisherigen Verlauf die Moiren auf seiner Seite gehabt und Juve nicht die wenigsten Tore bekommen.
Also was jetzt? Wer gewinnt?
Zunächst: Real Madrid hat die besser klingenden Fußballernamen, mehr Spieler mit Ein-Wort-Markennamen, wie zum Beispiel Casemiro, Isco, Marcelo oder Nacho! Damit kann Juve nicht dienen, so wohlklingend und vertraut uns die Nachnamen Buffon, Higuaín, Bonucci oder Pjanić, Marchisio und Khedira auch sind.
Und noch was spricht namenstheoretisch für die Madrilenen, der FC Porto war 2004 der letzte Championsleaguegewinner aus einer Stadt, die nicht mit L, B oder M beginnt.
Juventus Turin verfügt über keinen einzigen Venusspieler. Das ist gar nicht gut, denn Real Madrid hat gleich zwei davon: Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos. Wir müssen an dieser Stelle nicht erläutern, weshalb schon einer allein den Unterschied machen kann. Dieser Vorteil könnte sich allerdings in einem möglichen Elfmeterschießen zum Nachteil wandeln.
Die Samsontheorie: hier hat ebenfalls Real Madrid die Nase vorn. Augenscheinlich fällt bei Juve meist nur Juan Cuadrado (7) mit seiner Frisur auf. Bei Real Madrid gelten neben den beiden erwähnten Venusspielern vor allem der Mann mit dem Dutt, Gareth Bale (11), wie auch Marcelo (12), er ist offensichtlich bis in die Haarspitzen mit Energie geladen, als Samsonspieler. Zudem scheint der Aspekt der Assoziativen Gleichheit durch die Anzahl der Vollbartträger stärker bei Real ausgeprägt zu sein: Ramos, Carvajal, Nacho, Isco, Benzema, Bale … aber vielleicht sehen wir in der Startformation auf der anderen Seite gleich 8 Spieler mit Vollbart – Higuaín, Bonucci, Chiellini, Pjanić, Marchisio, Khedira, Barzagli und Alves. Ausgleich!
Schauen wir mal, wer von den Finalteilnehmern zu Saisonbeginn 2017/18 plötzlich eine andere Frisur (mit oder ohne Vollbart) trägt.
12 und 21, ein Indiz für das Resultat?
Der Rückennummerfaktor: so interessant die Tatsache ist, dass ein CL-Finale möglicherweise ohne eine Nummer 10 gespielt wird, und so wichtig die beiden 7er auch sein können, die entscheidenden Fernduelle werden in diesem Finale die der 12er und 21er sein.
Alex Sandro (12, Juve) wurde im letzten Jahr von Spiel zu Spiel besser und wichtiger für sein Team und bei Marcelo (12, Real) wissen ohnehin alle, welch wesentlichen Anteil er beim Ausschalten der Bayern aus München und beim ersten Duell gegen die Stadtrivalen von Atletico hatte.
Paolo Dybala (21, Juve) drehte heuer so richtig auf und schoss Barcelona K.o., was etwa ein CR7 in dieser Saison nicht von sich behaupten kann. Sein virtueller Gegenspieler ist niemand geringerer als Alvaro Morata (21, Real). Der ist von allen guten Stürmern wahrscheinlich der allerbeste Ersatzbankspieler. Vorletztes Jahr durfte er als Leihgabe von Real bei Juve noch häufiger glänzen und hat ausgerechnet gegen seinen Ausbildungs- und Heimatverein in der Champions League getroffen. Vielleicht sitzt er ja deshalb jetzt bei Real so oft auf der Bank.
So unsicher der Ausgang dieser Duelle ist, so sicher ist, dass Juventus Turin mehr Piraten im Team hat. Da sind zunächst die Naturburschen mit den härtesten Ellbogen in den Kopfballduellen: Giorgio Chiellini (3) und Mario Mandžukić (17). Und dann haben sie mit Dani Alves (23) den wahrscheinlich weltweit erfolgreichsten Club-Piraten in ihren Reihen. Und welch entscheidende Tore oder Pässe der Brasilianer immer (noch) macht, hat er im Viertel- und Semifinale gezeigt.
Auch was die morphogenetisch bedingte Qualität betrifft, könnte Juve einen leichten Vorteil haben. Mit dem Sturmduo Higuaín und Dybala aus Argentinien, den italienischen Torverhinderern Buffon, Bonucci, Chiellini und Barzagli und den genialen Balkan-Spielern Pjanić und Mandžukić.
Doch schon wenn es um die Unsichtbaren geht, zeigt Real Madrid mit Toni Kroos, Luka Modrić und Casemiro im Mittelfeld, wen es zu schlagen gilt.
Mein Tipp: Real müsste gewinnen und Juve könnte verlieren. Die Moiren aber stellen das Resultat auf 2-1 für die Alte Dame. Ob sich Zeus noch dagegen wehrt?
Und hier lesen sie MJCBs eindeutigere FIAA-Prognose für dieses Finale (article in english):