Cristiano Ronaldo bleibt bei der EURO 16 ein Held
Er tut mir nicht leid. Nur, er hat sie nicht verdient. Die Häme. Behandelt zu werden wie C3PO.
Jener C3PO, einst zusammengebaut von Anakin Skywalker, Mensch-Maschine Übersetzungsdroide, der als patscherter, dümmlich belächelter Zeitgenosse durch George Lucas’ Star Wars Imperium wandelt. Die kleinen Ewoks-Bären hingegen verehren ihn wie einen Gott. Für einmal darf C3PO ein großer Held sein.
Cristiano Ronaldo hingegen ist im Grunde immer der Held. Und wird häufig verehrt wie ein Gott. Freilich, von Göttern darf man schon verlangen, dass sie einen Elfmeter nicht an die Stange setzen. Und wohl aus etlichen Chancen zumindest ein Tor zu erzielen. Aber das macht ihn noch nicht zu einem ungeschickten C3PO.
Zudem ist Cristiano Ronaldo ein nahezu perfekter Name für einen Stürmer, für einen Fußballer überhaupt. Doch das Kürzel CR7 tut ihm namenstheoretisch offenbar nicht gut. Selbstverständlich musste er sich – und erst recht die Journalistenmeute ihn – vom großen Brasilianer Ronaldo „Fenômeno“ namenstechnisch abheben.
Aber CR7 klingt dann schon eben fast so wie C3PO.
Und der war ja auch schon vorher da. Ungefähr zur Zeit eines Mario Kempes. Ihn nannte man „El Matador“, nicht etwa MK10. Zugegeben, das war auch noch eine ganz andere Zeit. Die wirklich coolen Spieler trugen damals keine Deckel (Schienbeinschoner) und die Stutzen daher meist unten an den Knöcheln. Jetzt tragen die Besten, und Venusspieler wie Christiano Ronaldo zählen gewiss dazu, die Stutzen gerne wie Selbsthafter über die Knie.
Für aufmerksame Leser von Football Is All About ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Venusspieler, vom Unparteiischen quasi als Gottheit erkannt, sogar Elfmeter zugesprochen bekommen, selbst wenn sie ein Foul begehen sollten. Und auch nicht, dass sie gerne wichtige Elfmeter verschießen!
Das entlastet natürlich CR7. In solchen Situationen ist nichts anderes zu erwarten. Denn das wäre schon eine gegenläufige Geschichte. Und das gelingt selbst Helden nur ganz selten.
Ein anderer Markenname allerdings täte ihm am Zenit seiner Karriere gut. Und „BB8“ oder Ähnliches wäre keine gute Wahl. Eher schon Ronaldo Ronaldo. Damit würde er vermutlich mehr Elfmeter verwandeln, Torschützenkönig und Portugals EM-Held sein.
Als Ronaldo Ronaldo könnte er sogar noch Papst werden.